Dudelsack & Nyckelharpa

Franz Lacherstorfer (Torupill) und Hannes Anzengruber (Nyckelharpa) im Michaelerkeller, Steyr. Foto: Peter Kainrath

Dudelsack und Nyckelharpa decken den gesamten Klang der Bordunmusik ab. Sie fließen in großer Breite zu einem Hörerlebnis zusammen. Auch dazu wird herzerfrischend gesungen.

Die Nyckelharpa (Schlüsselfidel) wird mit einem Bogen gestrichen. Unterschiedlich zu Geige oder Bratsche werden die einzelnen Töne durch Drücken von Tasten gespielt, ähnlich einer Drehleier. Den einzigartigen Klang dieses Instruments bewirken zwölf Resonanzsaiten, die zwischen den vier Melodiesaiten mitschwingen und frei nachklingen.

Seit Mitte des 14. Jahrhunderts ist die Nyckelharpa nachgewiesen. Steinreliefe, Fresken und alte Aufzeichnungen belegen, dass sie in vielen Ländern Europas während der Renaissance-Zeit breite Verwendung fand. Im Mittelalter wurde sie als „Schlüssel Fiddel“ bezeichnet. Seit dem 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart wird die Nyckelharpa in Schweden als traditionelles Volksinstrument verwendet. Verschiedene Bauarten haben sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt. Die traditionelle schwedische Nyckelharpa wird heute meistens mit drei Tastenreihen und einer Bordunsaite gespielt.

Hannes Anzengruber, Geiger und Bratschist, hat sich von Nupi Jenner in Wien eine moderne vierreihige Nyckelharpa bauen lassen, wodurch alle vier Saiten chromatisch in Bratschenstimmung spielbar sind. Das ermöglicht einerseits die Verwendung als Bordun-Instrument, eine ideale Ergänzung zu Dudelsack und Drehleier, und andererseits kann sie auch solistisch für Literatur aus allen Epochen gespielt werden.